Achsschenkel neu ausbuchsen beim 533 HR

17.04.2016 10:01 (zuletzt bearbeitet: 17.04.2016 10:02)
avatar  IHC533
#1
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Moin zusammen,

ich habe gestern beim Reifenwechsel festgestellt, dass die Achsschenkel (beide Seiten) an unserem 533 vorne leicht ausgeschlagen sind. Als ich an dem Reifen wackelte hatte es unten (makierte Stelle) ungefähr einen halben Zentimeter Spiel, oben auch aber nicht ganz so viel. Das witzige an der Geschichte ist, dass diese (ebenfalls beide Seiten) vor etwa 5-10 Jahren schon mal neu ausgebuchst worden sind.



Meine Frage ist nun:
Wenn ich das selber wieder neu ausbuchsen will, wie muss ich da genau vorgehen? Hat da jemand vielleicht so eine Art Anleitung für mich? Einfach auseinander und wieder zusammen bauen oder gibt es irgendwas worauf man besonders achten muss? Ich meine jetzt hier in Bezug auf die Spureinstellung oder ähnliches.

Danke im Voraus

Gruß Andreas


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17.04.2016 11:47
avatar  844er
#2
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Hallo Andreas

Das die Buchsen nach den Jahren hin sind ist eigentlich normaler (wenn man mit öfter mit Frontgewichten/Frontlader fährt) Verschleiß, da da mit Sicherheit Kuntstoffbuchsen verbaut sind. Das neu Buchsen ist eigentlich ganz einfach. Du mußt den Schlepper vorne nur hoch genug aufbocken, damit du die Welle auch nach unten rauziehen kannst. Hier wäre eventuell ein Schlepper mit Frontlader nicht schlecht.

Was braucht man für Ersatzteile ?


Wie wird die Welle gehalten/ausgebaut ?
Die Welle wird mit der oberen Schraube

(mittels Einkärbung auf der Welle) gehalten. Damit du die Schraube oben entfernen kannst, solltest du die Welle mit der Radnarbe unten abstützen und vorher die Schraube der Kotflügelhalterung entfernen. Das Vorderrad sollte natürlich vorher entfernt sein.
Nachdem du die obere Schraube entfernt hast mußt du den Schlepper vorne soweit hochbocken, das du die Welle nach unten aus dem Schenkel ziehen kannst.
Wenn du deinen Schlepper mittels eines Frontladers hochziehst, dann denke bitte daran, das du die Vorderachse (an der seite wo das Vorderrad fehlt) am Motorblock unterkeilst, weil dir sonst beim Anheben die Vorderachse an der Seite hochgeht, da am anderen Ende mehr Gewicht (Vorderreifen hängt da noch) ist und somit die Vorderachse kippt.

Ändert sich dadurch die Spureinstellung?
Nein, die ändert sich nicht. Ich würde aber bei der Gelegenheit gleich mal die Kugelköpfe kontrollieren, ob da die Gummis noch gut sind oder vielleicht schon Luft haben.

Gruß Alfred


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17.04.2016 12:06
avatar  IHC533
#3
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Hallo Alfred,

danke für diese schnelle und detaillierte Beschreibung!
Dann muss ich aber einen ganzen End hochbocken! Habe nämlich die langen Achsschenkel montiert.
Ich denke ich werde es erstmal so versuchen, dass ich möglichst wenig abschraube, desto weniger muss ich dann auch wieder zusammen bauen (die Kotflügelhalter meine ich in diesem Falle).

Aber zum Arbeiten kann die Vorderachse doch eigentlich ruhig kippen oder? Desto weniger brauche ich ihn dann am Ende hochbocken um die Welle mit der Radnabe auszubauen. die Kugelköpfe und Gummis müssten eigentlich noch gut sein. Zumindest wenn ich da mal dran gepackt habe um irgendwas nachzugucken oder ähnliches, saß da alles noch recht bombenfest. Werde sie aber nochmal genauer begutachten, wenn man da schon mal bei ist. Sind glaub ich noch die ersten. Zumindest wurden die in den letzten 21 Jahren nicht gewechselt.

Gruß Andreas


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17.04.2016 14:03
avatar  IHC533
#4
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Profi

Hallo,

was meint ihr, reichen die beiden Buchsen pro Seite zu erneueren oder macht man den Dichtring oben und das Drucklager unten gleich mit neu?

Gruß Andreas


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18.04.2016 05:34
avatar  Bauer b
#5
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Ich würde auf jeden Fall die Dichtringe mit neu machen wenn die Drucklager erst 5 Jahre alt sind kann man mal drüber nachdenken sie zu lassen. Besser ist auch mit neu.

Gruß Marc.


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18.04.2016 08:55
avatar  IHC533
#6
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Profi

Hallo,

ich habe mich jetzt schon dazu entschlossen, dass da alles neu kommt. Sprich Dichtring, die Buchsen und das Drucklager. Sind grob geschätzt, nach ersten Recherchen im Netz, irgendwo zwischen 50 und 100€ für beide Seiten. Dann ist normalerweise erstmal wieder Ruhe.
Wenn ich das wieder zusammenbaue, wird das einfach alles "trocken" wieder zusammengebaut und anschließend Fett über den Schmiernippel gegeben oder sollte man die Welle, wo die Radnabe dran sitzt, schon vorher leicht mit Fett einstreichen?

Gruß Andreas


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18.04.2016 09:38
avatar  844er
#7
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Profi

Ich würde es vorher mit Fett einschmieren.

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19.04.2016 07:30
avatar  Bauer b
#8
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Profi

Ja !
Auf jeden Fall mit fett einsetzen wer gut schmiert der gut Fährt


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19.04.2016 20:10
avatar  IHC533
#9
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Profi

Moin,

so. Die Teile kommen diese Woche. Mal schauen, ob ich es bis Samstag vorm ersten Treffen der Saison schaffe die Buchsen und das zu wechseln.
Werde dann entsprechende Bilder der Arbeiten hier einfügen.

Gruß Andreas


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28.04.2016 22:50 (zuletzt bearbeitet: 28.04.2016 22:55)
avatar  IHC533
#10
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Profi

So liebe Leute,

heute bin ich dann mal mit der Arbeit angefangen. Was macht man als erstes? Richtig! Reifen und Kotflügel ab. Also den kleinen Kreuzschlüssel und ne 19 Knarre geschnappt und los gings .






Als nächstes kam dann der Lenkstock runter. Dazu musste die Schraube vorne raus, den Lenkstock etwas weiten und dann kann man den Achsschenkel einfach mit ein paar gezielten Hammerschlägen nach unten raushauen. Da die Schraube nicht mehr so gut aussieht, wird diese wohl neu müssen. Ist jetzt die Frage ob es irgendwie eine besondere Schraube sein muss oder ob eine ganz "normale" Schraube ausrreicht.








Dann alles schön sauber gemacht






Dann die erste neue Buchse eingesetzt und festgestellt, dass sie zu lang ist, sowie dass eines der beiden neuen Drucklager defekt ist. Nach Rücksprache mit dem "Teiledealer" kommt ein neues Drucklager und die zu langen Buchsen könnte ich einfach kürzen. Problem war einfach, es gibt scheinbar 3 verschiedene Ausführungen der Buchsen in der Vorderachse:

oben + unten
1. kurze Buchse + (kurze Buchse + noch kürzere Buchse)
2. lange Buchse + (lange Buchse + Drucklager)
3. kurze Buchse + (kurze Buchse + Drucklager)

Da ihm die dritte Variante so nicht geläufig war und ich Buchsen + Drucklager bestellt hatte (so stands in meiner PDF-Ersatzteilliste), hatte er die langen Buchsen mit geschickt. Das war dann halt einfach Pech. Sonst hätte ich es vorher ausbauen und guckenn müssen, was ich da genau drin sitzen habe. Jetzt weis ich es . Aber so lange kann ich schon fast nicht ohne den Trecker, da er irgendwie doch immer gebraucht wird, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind.

Gut Buchsen gekürzt (so einfach war das dann doch nicht ) und dann eingesetzt. Für die andere Seite (wo ich ja aufgrund der fehlenden Drucklager noch nocht bei kann) werde ich dann aber doch die passenden Buchsen zu bestellen, weil so schön gekürzt kriegt man die Buchsen dann doch nicht mit einfachstem Werkzeug.
Hier noch mal 2 Bilder von den neuen Buchsen im Vergleich zu den alten und das defekte Drucklager. So schlecht waren die alten Buchsen zwar offensichtlich noch nicht, aber das Drucklager unten war nix mehr. Trotzdem kommen dann aber die Buchsen mit neu.






Alles in allem ist das Ganze keine große Sache, wenn man vorher genau weis, welche Teile man braucht und auch, dass man den Achsschenkel ruhig einfach "rausprügeln" kann.
Zum Schluss habe ich noch eine Frage: Hat jemand eine Idee, wie man die alten Buchsen da besser raus kriegt, als mit nem Schraubenzieher "kaputtbröckeln"?
Morgen gehts dann weiter, auch mit Bildern.

Gruß Andreas


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29.04.2016 18:24 (zuletzt bearbeitet: 29.04.2016 18:27)
avatar  IHC533
#11
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Moin,

heute habe ich dann mal eben den Rest fertig gemacht. Nachdem ich ja gestern schon die Buchsen drin hatte, kam dann der Achsschenkel dran. Diesen gut eingefettet und wieder eingeschoben. Das mit dem Dichtring oben ist ja eine feine Sache, nur eine elende Fummelei bis man den dann richtig drin hat. Um da an allem gut arbeiten zu können, habe ich mir einfach den zweiten Wagenheber unter den Achsschenkel gepackt und dann stramm hochgepumpt.








Nun konnte der Lenkstock oben drauf wieder montiert werden. Dazu die 5 Ausgleichsscheiben wieder zwischen gepackt, Lenkstock drauf, bisschen Haue von oben drauf dass auch alles stramm sitzt (da kommt mir dann der zweite Wagenheber unten drunter zu Gute, denn so kann der Achsschenkel nirgends hin ) und festgestellt, verdammt 5 Scheiben sind zu viel. Also alles wieder runter und letztendlich sind 2 Scheiben dann ausreichend gewesen. Vorteil war, mittlerweile brauchte ich keinen Hammer mehr um den Lenkstock drauf bzw. runter zu bekommen, nur für den letzten Rest dass alles stramm sitzt. Die Schraube im Lenkstock kam auch neu (M16x100, 8.8er, musste ich kürzen). Dann habe ich festgestellt, dass noch ganz leicht Spiel in dem ganzen Unternehmen war, also noch mal gut Fett durch den Schmiernippel da reingejagt (nicht sparsam sein habe ich festgestellt ). Paar mal die Lenkung hin und her bewegt und siehe da: Das Spiel war weg






Zum Schluss dann noch Kotflügel und Reifen wieder dran und das ganze wieder zu Boden gelassen. Bisschen am Reifen gewackelt und was war das? Da klappert doch was ganz leicht. Also weiter am Reifen gewackelt und mit der anderen Hand die Stellen abgetastet wo es herkommen könnte. Was wars? Das olle Radlager, welches vor knapp 2 Jahren neu gekommen war zum TÜV. Also Radlager nachgestellt, neues Fett rein und auch das Klappern war vorbei.

Somit ist die eine Seite komplett fertig und jetzt auch wieder Top in Schuss. Die andere Seite folgt sodann, wenn ich die Teile habe. Werde dann davon auch noch ein paar Bilder einstellen (wenn ich dran denke welche zu machen ).






Da ich heute ja beim zweiten Achsschenkel nichts machen konnte, habe ich mich anderen Sachen am Trecker gewidmet. Das reparierte Traktormeter wieder eingebaut, neuen Deckel für die Sicherungen gab es auch noch und die Grundplatte der hinteren linken Lampe wurde erneuert, da ein Kontakt so stark verrostet war, dass er nicht mehr zu retten war. Hatte dadurch richtig Probleme mit der Beleuchtung meines 533, was dann nur eine solche Kleinigkeit als Ursache hatte .









Gruß Andreas


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29.04.2016 21:27
avatar  844er
#12
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Profi

Hallo Andreas...
Ein super hilfreicher Beitrag
Danke für die Arbeit mit dem Beitrag erstellen. So macht Forum Spaß

Gruß Alfred

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29.04.2016 23:35
#13
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Profi

Hallo Andreas.

Dem kann ich nur zustimmen. Interessanter Reparaturbeitrag. Bilder sagen halt mehr als tausend Worte und erklären vieles besser.

Gruß Tilo

Hast du nen IHC, kommste durch den höchsten Schnee

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27.02.2017 19:16
#14
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Ist neu hier

Hallo,
ein guter Bericht wo man mal sieht wie es geht Nur habe ich eine Frage, wie herum wird das Drucklager eingesetzt? Mit der runden Seite nach untern oder mit der eckigen Seite nach untern. Also Öffnung oben oder unten? Logisch für mich wäre die Rundung nach unten, mit der Öffnung nach oben, damit das fett hinein laufen kann.
Danke schon mal für die Antwort.
Grüße Christian


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28.02.2017 22:33
avatar  IHC533
#15
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Profi

Moin Christian,

das weis ich nicht mal mehr so genau, wie ich den eingebaut habe

Ich meine, dass ich den so eingebaut habe, dass die Öffnung nach unten ist, bin mir aber wie gesagt nicht mehr ganz sicher, sorry.
Für mich wäre es so auch logischer, da der Achsschenkel ja von unten unter das Lager "drückt" und sich das Lager so (mit der Öffnung nach unten) leichter drehen kann, da sonst der Teil des Lager, der sich drehen sollte ja an den Seiten wo es eingedrückt rumscheuert.

Gruß Andreas


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